24- Stunden- Übung der Jugendfeuerwehr am 24.07.2021
Die Jugendlichen trafen sich um 10:00 Uhr am 24.07.2021, um voller Vorfreude die 24- ..Stunden- Übung anzutreten. Nach einer kurzen Ansprache und Einteilung der Jugendlichen in Trupps, wurde als erstes das Schlaflager vorbereitet und die Schutzkleidung auf Vollständigkeit überprüft.
Um kurz nach elf ging dann auch schon zum ersten mal der Alarmgong mit der Alarmmeldung „Brand, B3, Zimmerbrand“ für das LF 16/12 und das MZF. Die Jugendlichen besetzten die Einsatzfahrzeuge und schon ging es zur gemeldeten Einsatzstelle dem Debringer Feuerwehrhaus. Auf der Anfahrt rüstete sich der Angriffstrupp mit Atemschutz aus, und die einzelnen Trupps bekamen schon ihre jeweiligen Vorbefehle.
Die Simulation von „Atemschutz“ bei unserer Jugendübung wurde mit KG- Rohre auf unseren Trägerplatten der Atemschutzgeräte und Atemschutzmasken, bei denen die Ventile ausgebaut wurden und so kein Atemwiederstand besitzen, realisiert. So können die Jugendlichen das Gefühl eines Atemschutzeinsatzes mit einem einem Gerät auf dem Rücken und der Sichteinschränkung erleben, ohne sie körperlich mehrzubelasten.
Am Einsatzort angekommen führte der Gruppenführer eine Erkundung durch und wies die Jugendlichen in der Folge in die Lage ein und legte die Position des Verteilers, die Wasserentnahmestelle, die nötigen Einsatzmittel und den Erstangriffsweg über die vierteilige Steckleiter fest. Die Jugendlichen brachten die Steckleiter in Stellung, bauten die Wasserversorgung auf und der Angriffstrupp ging über die Steckleiter in die „Brandwohnung“ vor. Dort angekommen suchte er die zwei „verrauchten Brandräume“ nach Personen oder gefährdeten Gegenständen ab und konnte eine Gasflasche und einen Kanister mit brennbarer Flüssigkeit bergen. Die Gasflache wurde danach im Freien gekühlt und der zweite mit Atemschutz ausgerüstete Trupp führte eine zweite Durchsuchung durch. Parallel wurde der Überdrucklüfter in Stellung gebracht um die Räume vom Rauch zu befreien.
Nach dem erfolgreichen Abschluss des ersten Einsatzes, der nötigen Aufräumarbeiten und einer Trinkpause ging es wieder zurück zum Feuerwehrhaus, wo schon das Mittagessen die Jugendlichen erwartete. Nach der Stärkung mit eine feurigen Chili con Carne und Baguette konnten sich die Jugendlichen etwas ausruhen.
Um 15 Uhr ging dann ein zweites mal der Alarmgong mit der Durchsage „technische Hilfeleistung, ABC 1, Öl auf Gewässer“ für das LF 16/12 und das MZF. Nachdem die im Feuerwehrhaus gelagerten Ölsperren und weiteres zusätzliche Equipment auf den Fahrzeugen verlastet war ging es zur Einsatzstelle an der Aurach in Debring. Vor Ort wurde dann eine Ölsperre gemeinsam aufgebaut und in die Aurach eingebracht. Der simulierte Ölbinder (Sägespähne) wurde auf das Wasser gestreut und an der Ölsperre mit Keschern abgefischt. Nachdem dies erledigt war, konnte die Ölsperre wieder zurückgebaut werden.
Als der Einsatz gerade beendet war, wurden wir angefunkt und zu einem Folgeeinsatz alarmiert. Die Einsatzmeldung lautete „Brand im Freien, B1“, die Einsatzstelle in Höfen am Sportplatz wurde unverzüglich angefahren und der Angriffstrupp rüstete sich wieder auf Anfahrt mit Atemschutz aus. Der Erstangriff auf den brennenden Palettenstapel wurde mittels Schnellangriff begonnen, doch ein simulierter Pumpenausfall des Löschfahrzeuges machte es nötig, eine Wasserversorgung über das Debringer TSF, das uns bei dieser Übung unterstützte, aus der Aurach aufzubauen. So gab es für unsere Jugendlichen einiges zu tun, eine Saugleitung an der Tragkraftspritze des TSF aufbauen, die nötige Schlauchleitung für die Weiterleitung des Wassers verlegen und ein zweites C- Rohr in Stellung bringen. Mit der erfolgreichen Löschwasserversorgung konnte das in der Zwischenzeit wieder etwas aufgeflammte Feuer durch zwei Trupps bekämpft werden und im Anschluss die Einsatzbereitschaft der Autos wieder hergestellt werden.
Nach der Abarbeitung dieser zwei Einsätze in Folge konnten sich die Jugendlichen an der Feuerwehrhalle angekommen wieder etwas ausruhen und mit den inzwischen auf dem Grill wartenden Bratwürste und Steaks stärken. Im Anschluss wurden gemeinsam Schläuche geprüft und gewaschen und dann konnten die Jugendlichen sich weiter ausruhen oder wie ein großer Teil beim gemeinsamen Kicken auf dem Hof sportlich betätigen.
Gegen dreiviertel zehn ertönte dann erneut der Alarmgong und meldete „Technische Hilfeleistung, THL 3, Person unter Baum eingeklemmt“ für das HLF 10 und das MZF. Da die Alarmmeldung nur einen ungefähren Einsatzort angab, wurden die Jugendlichen in Trupps aufgeteilt, um das betreffende Waldstück zu durchsuchen und so den Unfallort zu finden. Ein eingesetzter Trupp traf dann auf einem Waldweg einen offensichtlich stark angetrunkenen Waldarbeiter an, der zum vorliegenden Unfall aber nur sehr unklare Angaben machen konnte. Die betroffene Person wurde im MZF betreut und die Suche nach der gemeldeten eingeklemmten Person fortgesetzt. Durch die im Einsatzverlauf etwas genaueren Angaben des Waldarbeiters konnte das Suchgebiet weiter eingegrenzt werden und es stellt sich heraus, dass vermutlich sogar zwei Personen betroffen sind. Mit diesen neuen Angaben konnten die beiden verletzten Personen auch kurze Zeit später gefunden werden, die eine Person war offensichtlich am Kopf verletzt worden und die andere wurde eingeklemmt unter einem Baumstamm angetroffen. Sofort kümmerten sich mehrere Trupps um die Verletzten und stellten deren Betreuung sicher, während der Rest der Mannschaft die technische Rettung der eingeklemmten Person vorbereitete. Die nicht eingeklemmte betroffene Person konnte nach der ersten medizinischen Versorgung zur weiteren Betreuung in das MZF gesetzt werden, für die Rettung der eingeklemmten Person hingegen war ein höherer technischer und personeller Aufwand nötig. Nach der Bereitstellung der nötigen Materialien und Rettungsgeräte wurde neben dem Baumstamm durch Unterbaumaterialien ein Festpunkt geschaffen, um diesen mittels eines Hebels anheben zu können. Der Baumstamm wurde dann mit einem langen Brecheisen langsam angehoben, immer weiter unterbaut bis genug Platz war, um die Person mit mehreren Einsatzkräften auf ein Spineboard zu ziehen und aus dem Wald zu tragen. Die verletzten und durch uns betreuten Betroffenen wurden dem Rettungsdienst übergeben und die eingesetzten Materialien wieder zurückgebaut.
Wieder an der Feuerwehr angekommen konnten wir die Zeit nutzen, um gemeinsam an Feuerkörben zu sitzen, Stockbrot zu backen, die vorhandenen Snacks zu verspeisen und einfach etwas Spaß in der Gemeinschaft zu haben. Der einsetzende Regen beendete leider diese Abendgestaltung und so legten sich alle in ihre Schlafsäcke und versuchten etwas zu schlafen.
Um halb vier Uhr morgens unterbrach aber dann der nächste Alarm die Nachtruhe und alarmierte uns mit „Technische Hilfeleistung, THL 1, Hilflose Person“ mit dem HLF und dem MZF zum Fahrradweg zwischen Mutzershof und Dellern. Nach einer kurzen Suche vom Fahrzeug aus konnten zwei offensichtlich verunglückte Fahrradfahrer auf einer tiefer gelegenen Wiese gesichtet werden. Bei der Erkundung durch den Gruppenführer wurde eine leicht verletzte Person und eine Person mit einer stark blutenden Wunde am Unterarm und unter einem Fahrrad eingeklemmt gefunden. Ein Trupp versorgte sofort die Blutung mit einem Druckverband, betreute die verunglückten Personen und stellte den Wärmeerhalt sicher. Als nächstes wurde die Einsatzstelle mittels Scheinwerfer ausgeleuchtet, damit ein sicheres Arbeiten auch in der Dunkelheit möglich war. Die leicht verletzte Person konnte gestützt durch einen Trupp bis zum MZF gebracht werden, aber die schwerer verletzte Person konnte nicht mehr laufen und so musste diese mittels Spineboard gerettet werden. Um den Höhenunterschied zum Weg auszugleichen nutzten wir unsere Multifunktionsleiter, um auf ihr den Patienten nach oben zu ziehen. Die beiden Patienten wurden bis zur Übergabe an den Rettungsdienst weiter betreut und im Anschluss die Materialien wieder auf dem Fahrzeug verlastet.
In der Halle wieder angekommen konnte wieder etwas geschlafen werden, bis der letzte Einsatz der Übung alarmiert wurde, „Brand, B2, Pkw- Brand“. Am gemeldeten Einsatzort konnte schon eine starke Rauchentwicklung am Pkw festgestellt werden und deswegen wurde unverzüglich ein Schaumangriff aufgebaut um effektive Löschmaßnahmen einleiten zu können. Diese zeigten auch schnell Wirkung und so konnte der Löschangriff schnell beendet werden, die Aufräumarbeiten nach dem Schaumeinsatz nahmen dann aber etwas mehr Zeit in Anspruch, da die benutzen Armaturen vom Schaummittel (zu Übungszwecken wurde Spülmittel eingesetzt) gereinigt werden mussten.
Auch dieser Einsatz wurde erfolgreich durch unsere Jugendlichen abgearbeitet und so konnten sich glücklich, aber bestimmt auch etwas erschöpft wieder ins Feuerwehrhaus einrücken und dort noch gemeinsam frühstücken. Zum Abschluss wurden die Fahrzeuge wieder endgültig einsatzbereit gemacht, gereinigt und die Feuerwehrhalle wieder aufgeräumt. Mit einer gemeinsamen Abschlussbesprechung endete die „längste Jugendübung des Jahres“ und die Jugendlichen und Betreuer freuen sich gemeinsam schon auf die Nächste.
Wir danken allen Beteiligten, die die Übung vorbereitet, unterstützt und bei der Durchführung mitgewirkt haben.